Du stehst gerade vor der Entscheidung, E-Commerce zu studieren oder findest das Thema einfach interessant? Dann wird dir dieser Beitrag mit Sicherheit helfen!
Ich weiß noch genau, wie oft ich vor Beginn meines Studiums nach Erfahrungsberichten und Infos im Web gesucht habe, und dachte mir, ich schreibe mal alle Fragen auf, die mir damals durch den Kopf gegangen sind. Nach zwei Semestern E-Commerce an der FHWS fühle ich mich ganz gut imstande, dir hier meine Erfahrungen zu teilen und dir einen Einblick ins Studium zu geben.
Ich bin mal so frech und behaupte, dass du bereits eine eigene Website (sei es ein Blog), Erfahrungen im Webbereich gesammelt hast oder dich für Computer interessierst.
Wieso solltest du sonst E-Commerce studieren?
Spaß beiseite – ganz so schlimm ist es nicht 😉
Bei mir traf das zum großen Teil auch nicht zu. Wenn du noch keine Erfahrung im Online Bereich gesammelt hast, solltest du jedenfalls neugierig sein und dich auch auf neue Bereiche (Informatik/Web-Programmierung) einlassen.
Worum geht es im Studium?
E-Commerce umfasst generell alles, was mit dem Handel über das Internet zu tun hat. Das geht von Web-Programmierung über Online-Marketing bis hin zu Usability/UX. Grundlegend kann man sagen, dass das E-Commerce Studium alles umfasst, was mit dem Webbereich zu tun hat. Logisch, oder? 😉
Was sind die Studieninhalte?
Einen ausführlichen Bericht über die ersten beiden Semester habe ich in meinen Beiträgen „Resümee des ersten & zweiten Semesters“ gesondert hochgeladen. Da gerne nochmal reinschauen!
Im Grundstudium behandelt man Themen aus dem Bereich E-Commerce, Mathe/Statistik, Web-Programmierung, Informatik und Online-Marketing.
Leider muss man sagen, dass es am Anfang viele Grundlagenmodule gibt, die weniger (bis gar keinen) Spaß machen. Bei mir traf das auf Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften, Mathe II & Grundlagen der Informatik zu. Da muss man dann halt einfach durch 😉 Aber: alles machbar!
Besonders interessant in den ersten beiden Semestern waren meiner Meinung nach die Veranstaltungen Usability/Oberflächengestalung, Grundlagen E-Commerce und Web-Technologien.
Was sind die Studieninhalte?
Das Bachelorstudium besteht aus 7 Semestern Regelstudienzeit. Die ersten vier Semester bestehen aus dem Grundstudium, gefolgt vom Praktikum im 5. Semester. Dort arbeitet man mehrere Monate in einem Unternehmen, um sich so praktische Fähigkeiten anzueignen.
In den letzten beiden Semestern folgt dann die Vertiefung. Du kannst zwischen Conversion Optimierung, über Mobile Solutions bis hin zu IT-Security viele verschieden Vertiefungen wählen. Somit musst du dich nicht direkt auf eine Richtung festlegen, sondern kannst dir alles erstmal anschauen und merkst mit der Zeit automatisch, welcher Bereich dich am meisten interessiert.
Muss ich bereits programmieren können?
Genau über diese (und folgende) Frage habe ich mir vor Beginn des Studiums sehr viele Gedanken gemacht. Jedoch kann ich euch beruhigen, falls euch genau dieselbe Frage durch den Kopf geht. Man kommt im Studium zwar intensiv mit den Grundlagen der Web-Programmierung in Berührung, jedoch wird kein Wissen vorausgesetzt und man fängt wirklich bei null an. Die Module sind so aufgebaut, dass man aus allen Disziplinen der Web-Programmierung, angefangen bei HTML/CSS, über JavaScript bis hin zu PHP/SQL, wichtige Grundlagen lernt und jeder für sich selbst entscheiden kann, wieviel Zeit man neben der Vorlesung in eigenen Projekte investiert.
Kann ich durch das Studium ein Web-Entwickler werden?
Wie ich gerade schon gesagt habe, hängt es sehr davon ab, wieviel Zeit und Fleiß man in eigene Projekt investiert. Durch die Vorlesungen alleine wird man sicherlich kein Web-Entwickler, sondern lernt in der Theorie, wie man eine Website entwickeln kann, also mit welchen Frameworks usw. Wenn du jedoch während des Studiums schon eigene Websites programmierst und merkst, dass dich der Bereich sehr interessiert, ist es durchaus möglich (auch wenn mir jetzt der eine oder andere Informatiker widersprechen würde ;-)) später als Web-Entwickler zu arbeiten.
Brauche ich Vorkenntnisse in Informatik?
Schadet sicher nicht, wenn man schon mal den einen oder anderen Fachbegriff gehört hat, wie z.B. CPU, Turing Test oder Algorithmus, jedoch ist es nicht zwingend. Ich persönlich hatte vor dem Studium genau null Berührungspunkte mit Informatik und habe mich dennoch bisher ganz gut geschlagen 😉 Wichtig ist jedoch, dass man sich auf die neuen Themen einlässt und nicht gleich „das Handtuch wirft“, sobald man etwas nicht versteht.
Wie groß ist der Praxisanteil im Studium?
Besonders im E-Commerce Studium ist Praxiserfahrung das „A und O“. Durch das Praxissemester hat man zwar die Möglichkeit, viel Erfahrung zu sammeln und Einblicke in andere Bereiche zu bekommen. Ernüchternd muss ich allerdings feststellen, dass der Praxisanteil im Grundstudium bisher (meiner Meinung nach) zu kurz kommt. In den Vorlesungen wird zwar versucht, die Nähe zur Praxis zu erhalten, jedoch merkt man spätestens bei seiner ersten Google Ads Kampagne, dass einem einfach das praktische Wissen fehlt.
Daher mein Rat an euch: Sucht euch schnellstmöglich einen Werkstudentenjob in dem Bereich, der euch interessiert. Für E-Commerce und Online-Marketing gibt es in Würzburg wirklich viele gute Anlaufmöglichkeiten. Andererseits solltet ihr euch an eigene Projekte wagen, indem ihr beispielsweise eine eigene Website komplett eigenständig programmiert oder einen eigenen Blog startet. So lernt man am besten.
Wie kann es nach dem Studium weitergehen?
Nach dem Bachelor hat man die Möglichkeit, einen Master zu machen. Die FHWS bietet auch einen Master in Informationssysteme an. Du kannst deinen Master natürlich auch an jeder beliebigen Hochschule absolvieren. Da du als Bachelor of Science abschließt, stehen dir im Master viele Optionen, auch im technischen Bereich, offen.
Mein Zwischenfazit nach zwei Semestern
Mein Fazit nach zwei Semestern E-Commerce an der FHWS: Wenn du Spaß an digitalen Themen, Online-Marketing oder Informatik hast, bist du hier genau richtig! Du bekommst viele spannende Einblicke in verschiedene Themen und lernst hier wirklich viel. Mich persönlich fasziniert am meisten, dass einem alle Möglichkeiten offen stehen und man so für sich selber das meiste mitnehmen kann.
Ich hoffe, ich konnte euch nun einen Einblick ins E-Commerce Studium geben und den einen oder anderen vielleicht sogar vom Studium überzeugen..? 😉
Falls ihr noch weitere Fragen habe, schreibt sie mir gerne in die Kommentare!
In meinem Podcast gehe ich noch genauer auf die Fragen ein. Wer darauf Lust hat, ist gerne willkommen!
Bis demnächst.
Euer Mike